“Und dann kam Corona.” Diesen Satz haben wir in letzter Zeit von vielen Selbstständigen und kleinen Unternehmen gehört. In den allermeisten Fällen bedeutet er nichts Gutes. Doch manchmal ist er auch der Startschuss für etwas Neues.
Wir haben für euch drei inspirierende Geschichten von drei ganz unterschiedlichen Jimdo-Nutzern zusammengestellt. Sie machen Mut und zeigen, dass man auch in diesen schwierigen Zeiten mit einer kreativen Idee durchstarten kann.
House of Scrunchies – Upcyling ganz modisch
Als Modedesignerin hat Anna ein Faible für schönen Stoff. Was sie immer schon geärgert hat: Wie viel davon weggeschmissen wird. Da hatte sie eine Idee: Scunchies – mit fluffigem Stoff umwickelte Haargummis.
Als bei ihrer Arbeit mal wieder ein Stück Seidenstoff als Schnittrest übrigbleibt, kommt ihr eine Idee. Sie näht daraus ihren ersten Scrunchie – aus Stoff, der eigentlich in der Tonne landen würde. Sofort denkt sie an die unzähligen Musterlaschen, die ihr Label jedes Jahr zugeschickt bekommt. Das sind die Stoffmuster, mit denen die Designer das passende Material für ihre Entwürfe aussuchen. Nach einem Kollektionswechsel wandern diese jedoch gleich in den Müll.
Diesen Musterlaschen haucht Anna nun ein zweites Leben ein. Zunächst verschenkt sie die Scrunchies im Bekanntenkreis. Doch als sie aufgrund von Corona in Kurzarbeit muss, beschließt sie, die Zeit für sich zu nutzen.
Sie eröffnet mit House of Scrunchies einen Onlineshop und verkauft bereits im ersten Monat 68 Stück. Ihr Schlüssel zum Erfolg: Viele ihrer Kunden sehen ihre schicken Modeaccessoires bei Instagram – und landen darüber im Shop!
So hat Anna die Coronazeit nicht nur genutzt, um ihre Idee zu verwirklichen. Denn ein Scrunchie bewahrt nicht nur ein Stück einwandfreiem Stoff vor dem Müll. Pro verkauftem Haargummi geht auch ein 1 Euro an den Verein Children4Future, der sich für Bildung in Uganda einsetzt. So tut ein verkaufter Scrunchie auch noch etwas Gutes – und zwar doppelt!
Einfach online verkaufen. Mit Jimdo.
Herzverstand-Lehrerkalender – einmal neu aufgestellt
“Keinen Bock mehr auf festen Job, endlich mal was für mich machen.” Das denkt sich Christine, als sie sich 2019 selbstständig macht. Der Erfolg gibt der Grafikdesignerin recht. Es gibt viel zu tun, vor allem für Geschäftskunden aus der Gastronomie und der Tourismus-Branche. Und dank einer Kooperation mit einer Event-Planerin kommen auch zahlreiche Hochzeiten und Veranstaltungen hinzu, für die sie Einladungen und andere Papeterie gestaltet.
Sommer 2020. Aufgrund von Corona sind fast all diese Aufträge weggebrochen. Christine fragt sich, wie es weitergehen soll. Da kommt ihr der Lehrerkalender in den Sinn, den sie bereits einige Jahre zuvor mit einer befreundeten Lehrerin entwickelt hat. Dieser spezielle Kalender bietet viel Platz für Unterrichtsvorereittung, Noten, Notizen, Ideen und Stundenpläne.
Gekauft haben ihn bisher nur Freunde und Bekannte, doch während Corona erfindet sie ihre Verkaufsstrategie neu. Sie erstellt einen Onlineshop, wo sie ihren Herzverstand-Lehrerkalender nun verkauft. Innerhalb weniger Wochen wandern 70 Stück über die virtuelle Ladentheke – das sind ungefähr so viele, wie sie in den dreiJahren zuvor verkauft hat.
Die verkauften Kalender reichen zwar nicht, um Christines Umsatzeinbußen wettzumachen. Sie geben Christine aber ein gutes Gefühl. Das Gefühl, nicht aufgegeben und etwas geschafft zu haben. Trotz Corona – oder vielleicht gerade deshalb.
Fenya’s Welt – Story-Spiele für die ganze Familie
Fenya ist die Namensgeberin, Designerin und Entwicklerin von Fenya’s Welt. Dort verkauft sie online ihr Kartenspiele mit Köpfchen. Ach ja, Fenya ist acht Jahre alt.
Um den Businessteil des Geschäfts kümmert sich Mutter Simone. So hat Fenya den Rücken frei, um sich ganz auf ihre Spiele zu konzentrieren.
Alles begann mit “Wie war dein Tag?”. Dabei fragen sich die Spieler gegenseitig, was sie den Tag über gemacht haben. Einen Sieger gibt es am Ende nicht, dafür aber ein schönes Gespräch zwischen den Familienmitgliedern.
Zunächst bringt die Familie das Spiel im Selbstverlag heraus und verkauft es an Bekannte. Doch in der Corona-Zeit wächst das mediale Interesse an Fenya und ihrem Spiel. Denn gerade jetzt sehnen sich viele Menschen nach Gemeinschaft und nach Möglichkeiten, sich miteinander auszutauschen. Da kommt “Wie war dein Tag?” wie gerufen.
Nach Berichten im Radio und im Fernsehen werden innerhalb kurzer Zeit über 1.000 (!) Spiele bestellt. Mittlerweile gibt es “Wie war dein Tag?” auch im Einzelhandel und auch ein Großhändler führt es in seinem Sortiment. Ein Riesenerfolg!
Mit “Sonne, Käfer, Regenschirm” hat Fenya nun ihr zweites Spiel herausgebracht. Auch damit möchte sie Menschen zusammenbringen. Wie wichtig ihr ihre Spieler sind, merkt man auch ihrer “Kundenbindungsmaßnahme”. Jeder Bestellung legt sie einen kurzen Dankesbrief bei – selbstgeschrieben mit viel Liebe und vielen bunten Farben.