How to get things done – produktiv + stressfrei von zu Hause arbeiten

Eine Frau sitzt an ihrem Schreibtisch und arbeitet produktiv von zu Hause aus.

Ach wie frei ist man doch als Selbstständiger! Anders als im Angestelltendasein ist nichts durchgeplant. Niemand sagt einem, was man wann und wie für wen zu tun hat. All das entscheidet ihr selbst – aber ist das wirklich immer so toll, wie es sich anhört?

Denn aus großer Freiheit folgt große Verantwortung. Wenn niemand sonst euren Arbeitstag für euch organisiert, bleibt nur noch eine Person übrig: ihr selbst. Ihr müsst durch ein wahres Minenfeld von Produktivitätsfallen navigieren, damit ihr am Ende des Tages auch wirklich alles geschafft habt. Andernfalls nehmt ihr euren Stress schnell mit in den Feierabend. Und das ist weder gut für euch noch für euer privates Umfeld.

Deswegen findet ihr in diesem Artikel ein paar einfache Kniffe, wie ihr euren Arbeitstag strukturiert und produktiv gestalten könnt.

Feste Arbeitszeiten oder die Freuden der Routine

Als Selbstständiger könnt ihr arbeiten, wann ihr wollt – doch das ist nicht immer von Vorteil. Denn wenn ihr rein theoretisch jederzeit arbeiten könnt, dann werdet ihr mental auch immer dazu bereit sein. Im schlimmsten Fall seid ihr innerlich stets auf Abruf und könnt nie wirklich abschalten.

Das vermeidet ihr, indem ihr euch selbst feste Arbeitszeiten setzt. Am besten wählt ihr einen Zeitraum, in dem ihr am produktivsten seid. Ob früh morgens oder spät abends bleibt euch überlassen. Es sei denn, ihr arbeitet viel mit anderen Dienstleistern zusammen oder müsst oft mit euren Kunden telefonieren. Dann solltet ihr eure Arbeitszeiten natürlich um deren Verfügbarkeit legen.

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Auch hilft es, wenn ihr euch konkrete Ziele für eure Arbeit setzt. Plant euren Tag und legt fest, welcher Aufgabe ihr euch zu welcher Zeit widmet. So schreibt Horror-Großmeister Stephen King vormittags stets 1000 Wörter für sein aktuelles Buch – nicht mehr und nicht weniger. Früher waren so sogar 2000 Wörter. Den Nachmittag nutzt er dann für andere Aufgaben wie beispielsweise Recherche oder das Lesen von Romanen anderer Autoren.

Doch bei all der Produktivität solltet ihr eins nicht vergessen: regelmäßige Pausen. Auch wenn Zeit Geld ist und ihr auf eigene Rechnung arbeitet. Denn wenn ihr erschöpft und unkonzentriert seid, leidet die Qualität eurer Arbeit – und das sehen eure Kunden nicht gerne.

Zum Schluss ist übrigens auch Schluss. Ist euer Arbeitstag vorbei, wird auch nicht mehr gearbeitet. Klar geht das nicht immer – zum Beispiel wenn auf den letzten Drücker eine wichtige Aufgabe reinkommt oder eine zwingende Deadline eingehalten werden muss. Doch sollten solche Situationen die Ausnahme bleiben. Ansonsten kippt die Work-Life-Balance schnell auf eine ungesunde Seite.

Job und Privatleben sind zwei unterschiedliche Dinge

Wer als Angestellter arbeitet, hat’s leicht. Er verlässt jeden Morgen sein Zuhause, stürzt sich in den Berufsverkehr und kommt schließlich an seinem Arbeitsplatz an. Er weiß, dass er nun bei der Arbeit ist. Abends fährt er wieder nach Hause und weiß: jetzt ist Feierabend. Beruf und Privatleben sind strikt getrennt.

Bei Selbstständigen verschwimmt diese Grenze zwischen Beruflichem und Privatem oft – vor allem, wenn man von den eigenen vier Wänden aus arbeitet. Manch einer fühlt sich den ganzen Tag auf der Arbeit und kann nie richtig abschalten.

Um das zu verhindern, solltet ihr eure Arbeit nicht nur zeitlich von eurem Privatleben trennen, sondern auch räumlich. Bestimmt ist es verlockend, mit dem Laptop auf der Couch zu sitzen, während im Hintergrund der Fernseher plappert. Doch bei einer solchen Arbeitssituation besteht die Gefahr, dass ihr irgendwann nicht mehr zwischen Job und Freizeit unterscheiden könnt. Schafft euch daher einen Ort, den ihr explizit eurer Arbeit widmet. Im Idealfall habt ihr ein Büro oder eine Werkstatt bei euch zu Hause. Falls nicht, ist das aber auch kein Beinbruch. Dann sitzt ihr eben mit eurem Laptop am Küchentisch oder geht in ein Café – Hauptsache, die Couch bleibt frei.

Und auch, wenn euch zu Hause niemand sieht außer eurer Familie und die Schlabberhose gerade so bequem wirkt – es lohnt sich, sich passend für eure Arbeit anzuziehen. Freilich müsst ihr nicht in Anzug und Krawatte am Schreibtisch sitzen. Doch das richtige Outfit kann euch dabei helfen, in Arbeitsstimmung zu kommen.

Widersteht auch der Versuchung, etwas im Haushalt zu erledigen. Selbstverständlich ist Staubsaugen oder Wäschewaschen auch Arbeit. Aber eben nicht euer Beruf – außer vielleicht ihr seid Putzmann oder -frau. Verbannt solche Tätigkeiten aus eurer Arbeitszeit und konzentriert euch stattdessen voll und ganz auf den Job, mit dem ihr auch eure Brötchen verdient.

Der Fluch der Ablenkung …

Bling! Eine neue E-Mail im Postfach. Brrr, brrr, das Handy vibriert mit einer Textnachricht. Und der Song im Radio ist wirklich nice! Schon lange nicht mehr gehört.

Ablenkungen gibt es in der heutigen Zeit wie Sand am Meer – und das hat Folgen: Laut Gloria Mark von der University of California in Irvine kann es bis zu 23 Minuten dauern, nach einer Ablenkung wieder zu seiner Aufgabe zurückzufinden. So wird über den Arbeitstag verteilt jede Menge Produktivität verbrannt.

Doch auch hierfür gibt es eine Lösung. Tatsächlich sogar mehrere, passend zu der Vielzahl an Ablenkungen.

  • Sagt “nein” zu eurem Smartphone. Stellt es auf stumm, schaltet den Flugmodus an oder versteckt es in einem anderen Zimmer. Widersteht auf jeden Fall der Versuchung, es bei jeder neuen Nachricht in die Hand zu nehmen. Habt ihr über einen bestimmten Zeitraum hinweg konzentriert gearbeitet – zum Beispiel eine Stunde – könnt ihr nachsehen, ob ihr etwas Wichtiges verpasst habt.
  • Dasselbe gilt für E-Mails. Nicht jede E-Mail muss sofort gelesen und beantwortet werden. Auch hier heißt die Devise: Checkt eure Mails regelmäßig aber nicht ständig.
  • Reduziert Umgebungsgeräusche. Egal ob Straßenlärm oder das Radio des Nachbarn – manche akustischen Ablenkungen könnt ihr nicht so ohne Weiteres abstellen. In solchen Fällen können geräuschreduzierende Kopfhörer Abhilfe schaffen. Manche hören auch selbst gerne Musik, um sich eine eigene produktive Geräuschkulisse zu schaffen. Was am besten funktioniert, kommt ganz auf euch an.
  • Räumt euren Arbeitsplatz auf. Euer Schreibtisch muss nicht blitzblank aussehen, aber zumindest sollte sich darauf nichts befinden, was euch ablenkt. Habt ihr eine Rechnung bezahlt, dann heftet sie ab. Ihr solltet auf jeden Fall nicht den Drang verspüren, euch alle paar Minuten durch Stapel von Papier zu wühlen, nur um festzustellen, dass bereits alles erledigt ist.
  • Vergesst Multitasking – das ist nämlich ein Mythos. Studien haben herausgefunden, dass das menschliche Gehirn nicht in der Lage ist, mehrere komplexe Tätigkeiten gleichzeitig auszuführen. Tatsächlich springt die Aufmerksamkeit ständig von einer zur anderen, was unterm Strich die Gedächtnisleistung senkt. Konzentriert euch also auf eine Sache und versucht nicht, mehrere zu jonglieren.

… und ihr Segen

Nachdem die Ablenkung im vorherigen Absatz verteufelt wurde, kommt hier noch eine Ausnahme. Wie neue Studien herausgefunden haben, kann sie bei kreativen Aufgaben durchaus hilfreich sein. Versteift man sich zu sehr auf einen bestimmten Lösungsansatz, kann es nämlich sein, dass man mental stecken bleibt. Eine Ablenkung kann diese Blockade lösen und dafür sorgen, dass euch neue Lösungswege einfallen. Nicht umsonst behaupten viele berühmte Erfinder, dass ihnen die besten Ideen kamen, als sie überhaupt nicht mehr über das Problem nachgedacht haben – oft in der Badewanne oder unter der Dusche.

Ohne einen strukturierten und produktiven Arbeitstag kann die Selbstständigkeit schnell ins Chaos abdriften. Deswegen ist wichtig, nicht ohne Plan in den Tag zu starten. Wie detailliert ihr diesen ausarbeitet und wie sklavisch ihr euch daran haltet, ist eure Entscheidung. Welche Menge an Planung für euch am besten funktioniert, könnt nur ihr selbst sagen – denn schließlich seid ihr der Chef oder die Chefin.

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Stefan Sturm
Stefan ist Redakteur bei Jimdo und schreibt zu allen Themen rund um Website, Onlineshop und Selbstständigkeit.