File Transfer Protocol (FTP): Bedeutung, Vorteile und Alternativen

Wer in den 2000er-Jahren mit dem Internet sozialisiert wurde, kennt den Begriff FTP. Während die Technologie früher zum Datenaustausch und in der Webentwicklung vielerorts verwendet wurde, hat sich das Blatt heute etwas gedreht. Trotzdem nutzen auch heute noch einige Programmierer*innen und Anwender*innen FTP und entsprechende Clients.

Wann das heute noch sinnvoll ist und wie ihr selbst FTP (File Transfer Protocol) nutzt, zeigen wir euch hier.

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Definition: Was ist FTP (File Transfer Protocol)?

FTP ist die Abkürzung File Transfer Protocol und ein Standard-Netzwerkprotokoll, das für den Dateitransfer zwischen einem Client und einem Server über ein Netzwerk verwendet wird. Damit könnt ihr Dateien sicher von eurem Computer auf einen FTP-Server übertragen oder umgekehrt.

Gerade bei größeren Datenmengen kommt FTP zum Einsatz – etwa, um Inhalte einer Website auf einen Hosting-Server hochzuladen.

Wie funktioniert FTP?

Damit FTP funktioniert, braucht es zwei „Parteien“. Auf der einen Seite steht der FTP-Server (auf Englisch FTP-Host) als eine ständig verfügbare Online-Plattform, die auf Verbindungsanfragen von Clients wartet, um Dateien bereitzustellen oder zu empfangen.

Auf der anderen steht der FTP-Client. Dieses Programm wird auf Computern installiert und ermöglicht Verbindungen zum Server, um Dateien hoch- oder herunterzuladen. Die Kommunikation zwischen Client und Server wird in der Regel über den Port 21 gesteuert, der speziell für FTP-Übertragungen reserviert ist.

Grundlegend gibt es zwei Arten von FTP-Verbindungen:

  1. Beim aktiven FTP initiiert der Server eine Verbindung zum Client zurück

  2. Beim passiven FTP (auch Passive Mode genannt) initiiert der Client beide Verbindungen, um Konflikte mit Firewalls zu vermeiden

Die Wahl zwischen aktivem und passivem FTP hängt von eurer Netzwerkkonfiguration und den Sicherheitseinstellungen ab.

Welche Alternativen gibt es zu FTP?

FTP wird seit Jahrzehnten für Dateiübertragungen genutzt. Es gibt allerdings mittlerweile moderne Alternativen, die in bestimmten Situationen vorteilhafter sein können. Mit Cloud-Speicherlösungen wie Google Drive und Dropbox könnt ihr deutlich intuitivere Plattformen für das Speichern und Teilen von Dateien nutzen.

Im Vergleich dazu nutzt HTTP für die Dateiübertragungen eine andere Technik, die besonders für das Web-Browsing und kleinere Dateiübertragungen geeignet ist.

Falls ihr euch zwischen FTP und Cloud-Lösungen entscheiden müsst, eine kleine Hilfe:

  • FTP ist bei sehr großen Dateien oder massenhaften Dateiübertragungen oft besser.

  • Cloud-Lösungen sind einfacher in der Handhabung und lassen sich deutlich besser mit anderen Tools integrieren.

Tipp: Das Wichtigste ist die Sicherheit. Und hier hat FTP einen Nachteil – denn: Standardmäßig ist FTP nicht sicher. Daten, auch Anmeldedaten, werden unverschlüsselt übertragen. Es gibt aber Lösungen.

Sicherheitsbedenken: Ist FTP sicher?

Diese Sicherheitslücke macht das Dateiübertragungsprotokoll anfällig für Man-in-the-Middle-Angriffe, bei denen ein*e Angreifer*in eure Daten abfangen könnte. Um diese Sicherheitslücken zu adressieren, gibt es erweiterte FTP-Verbindungen:

  • FTPS (FTP Secure): FTPS erweitert eine FTP-Verbindung um eine Schicht aus einer SSL/TLS-Verschlüsselung. Die schützt sowohl eure Daten als auch sämtliche Kommandos, die zwischen FTP-Client und FTP-Server übertragen werden.

  • SFTP (SSH File Transfer Protocol): Im Gegensatz zu FTPS ist SFTP ein eigenes Protokoll, das auf SSH basiert und vollständige Sicherheit bei der Datenübertragung bietet.

Datensicherheit ist immer wichtig – wir empfehlen euch daher, eines dieser beiden Protokolle zu nutzen.

Vorteile von FTP

Viele Nutzer*innen schätzen das File Transfer Protocol (oder die genannten Erweiterungen) für seine Geschwindigkeit und Effizienz bei der Übertragung großer Dateien. Ein weiterer Vorteil liegt in der Unterstützung für Massendateiübertragungen, außerdem bietet ein FTP-Zugang sehr funktionale plattformübergreifende Kompatibilität – ihr könnt also verhältnismäßig einfach mit Anwender*innen unterschiedlicher Betriebssysteme zusammenarbeiten.

Fallbeispiele: Wofür wird FTP heute genutzt?

Trotz der Sicherheitsbedenken bleibt FTP für viele Anwender*innen ein wichtiges Werkzeug – eben dort, wo große Dateien oder Datenmengen regelmäßig übertragen werden müssen. Konkret gibt es folgende Beispiele für die FTP-Nutzung:

  • Webentwickler*innen nutzen FTP häufig, um Onlineshop– oder Website-Dateien vom lokalen Rechner auf den Webserver zu laden – gerade im Rahmen der Wartung und bei Updates.

  • Unternehmen, die mit großen Datenmengen arbeiten – etwa in der Medienproduktion oder im Ingenieurwesen.

  • Auch im Bereich des Remote-Server-Managements ist FTP hilfreich. Hier nutzen Administrator*innen die Technologie zur Datenübertragung und können ihre Servereinstellungen ohne physischen Zugang anpassen.

So nutzt ihr FTP: Anleitung in 3 Schritten

Überzeugen euch die Vorteile? Das Schöne an der Datenübertragung via FTP-Client und FTP-Server: Sie ist sehr einfach. Ihr braucht nur drei Schritte, um eine FTP-Verbindung aufzubauen:

  1. Wählt einen FTP-Client: Nutzt als FTP-Software Tools wie FileZilla, Cyberduck oder WinSCP. Jeder dieser FTP-Hosts unterstützt sowohl FTP als auch die sichereren Varianten FTPS und SFTP.

  2. Richtet eine FTP-Verbindung ein: Folgt der jeweiligen Schritt-für-Schritt-Anleitung des Anbieters, um eure Anmeldedaten (Benutzername, Passwort, FTP-Host) zu konfigurieren.

  3. Dateien hoch- und herunterladen: Ihr seid jetzt bereit für Upload und Download. Ein Tipp: Komprimiert eure Daten vorher – so funktioniert die Dateiübertragung deutlich schneller.

Die meisten FTP-Softwares bieten einfache Oberflächen, wie ihr sie etwa vom Windows Explorer kennt. Ihr könnt aber auch individuell über FTP-Kommandos arbeiten. Hier sind vor allem die Folgenden wichtig:

  • put zum Hochladen von Dateien auf den FTP-Server

  • get zum Herunterladen von Dateien auf euren Computer

  • is zur Anzeige der Dateien in einem Verzeichnis

  • cd zum Wechseln zwischen den Verzeichnissen

Mit chmod könnt ihr außerdem Dateiberechtigungen ändern.

Typische FTP-Probleme und Lösungen

Bei der Nutzung von FTP-Clients und FTP-Servern kommt es hin und wieder zu Verbindungsfehlern. Die Ursache sind meist falsche Anmeldedaten oder Firewall-Einstellungen. Prüft in diesem Fall, ob eure Zugangsdaten korrekt sind und keine Firewall die Verbindung blockiert. Bei Fehlern beim Dateitransfer – etwa Timeouts oder Limit-Problemen – solltet ihr einen Blick auf die Netzwerkverbindung des FTP-Servers werfen.

Tipp: Manchmal liegt es auch an Dateigrößenbeschränkungen des Servers.

Fazit: Alt, aber immer noch gern genutzt

Zwar ist die FTP-Technologie etwas in die Jahre gekommen, gerade die sicheren Erweiterungen beziehungsweise Alternativen FTPS und SFTP sind jedoch nach wie vor für die Übertragung größerer Dateien beliebt. Falls ihr also einen Jimdo Onlineshop erstellen möchtet und regelmäßig größere Daten übertragen müsst, könnte das File Transfer Protocol eure erste Wahl sein.

FAQ: Meistgestellte Fragen rund um FTP

Was ist der Unterschied zwischen FTP und SFTP?

FTP überträgt Dateien unverschlüsselt – ein Sicherheitsrisiko. Dieses adressiert SFTP (SSH File Transfer Protocol), indem es eine verschlüsselte Übertragung bietet.

Wie stelle ich eine sichere FTP-Verbindung her?

Wir empfehlen euch FTPS oder SFTP für verschlüsselte Übertragungen zwischen FTP-Clients und einem FTP-Server. Diese Protokolle schützen eure Daten vor unbefugtem Zugriff.

Welcher ist der beste FTP-Client?

FileZilla, Cyberduck und WinSCP: Es gibt eine ganze Reihe beliebter FTP-Hosts.

Kann ich FTP auch mobil auf dem Smartphone nutzen?

Ja, es gibt mobile Apps wie AndFTP für Android und FTPManager für iOS, mit denen ihr mobil einen Zugang zum FTP-Server herstellt.

 

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